Schaufensterpuppen als Spione

Man fühlt sich unwillkürlich ins Jahr 1987 zurückversetzt als im Film «Mannequin» Schaufensterpuppen zum Leben erwachten. Eine gänzlich andere Form von Leben entwickeln aber jetzt die Puppen der italienischen Firma Almax. In den Augen der Schaufensterpuppen dieser Firma sind nämlich Kameras eingebaut, die das Kaufverhalten von Shoppern ausspähen. Obwohl die rechtliche Zulässigkeit dieser Überwachungskameras noch nicht geklärt ist, sind bereits dutzende solcher Puppen in den USA, Kanada, Italien und Frankreich im Einsatz.

Max Catanese, Geschäftsführer von Almax, versucht abzuwiegeln. So würden keine Bilder von Passanten gespeichert, sondern lediglich Geschlecht, Alter und Hautfarbe der Passanten notiert und wie lange diese vor dem Schaufenster verweilen. Der Nutzen solcher Daten für die Geschäfte ist enorm. So erfahren Geschäftsinhaber genau, wer in ihre Läden kommt, wie lange die Kunden verweilen und Sie erfahren, wer welchen Modellen besondere Beachtung schenkt. Mit diesen Informationen bestückt, können Läden ihre Schaufenster und auch ihre Kollektionen besser auf die Wünsche der Besucher abstimmen.

In der heutigen Zeit, in der der Datenschutz immer grössere Bedeutung bekommt, ist der Einsatz solcher Puppen zumindest fragwürdig. Für mich persönlich ist das ein ganz grosses No-Go. Es gibt schon genügend Kameras, die uns überwachen, da brauchen wir nicht noch mehr davon. Ich hoffe, dass Ladenbesitzer auch in Zukunft «normale» Schaufensterpuppen kaufen, zum Beispiel bei Schaufensterpuppen.ch. Den Puppen von Almax wünsche ich, dass keine «Ladenbesitzer vor ihnen stehenbleiben». Wenn ich lebende Puppen sehen will, dann schaue ich mir doch lieber nochmals den Film «Mannequin» an. Sehr 80er-Jahre zwar, aber auch ganz schön.